Mahlers Fünfte
anlässlich der Konzerte mit Giedrė Šlekytė und Marie Jacquot am Dirigent:innenpult

In Kooperation mit der Salzburger Kulturvereinigung
21. Dezember 2023, 18.00 Uhr
Fördererlounge, Großes Festspielhaus
Hofstallgasse 1
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner mit der Dirigentin Giedrė Šlekytė und dem künstlerischen Leiter der Salzburger Kulturvereinigung Thomas Heißbauer
Karten für das Konzert im Anschluss um 19.00 Uhr: https://shop.jetticket.net/kulturvereinigung/SelectSeats?ret=2&e=2698
Der US-amerikanische Spielfilm Tár (2022), mit Cate Blanchett in der Hauptrolle, handelt von der ersten Frau, die jemals ein großes deutsches Orchester leitete. Die fiktive Dirigentin Lydia Tár steht kurz vor der Aufführung der 5. Sinfonie von Gustav Mahler, deren Live-Aufzeichnung den Abschluss von Társ Mahler-Zyklus und einen Meilenstein in ihrer Karriere bedeutet. Der Film war 2023 für sechs Oscars nominiert und gewann zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter „Beste Musik“ und „Beste Hauptdarstellerin“ bei den Critics‘ Choice Movie Awards 2023. Was fesselt derart am Höhenflug und Untergang der weiblichen Titelfigur – ihre Brüchigkeit, Neid und Intrigen, der Spagat zwischen Karriere und Privatleben? Oder vielmehr, dass Missbrauchsskandale und die Scheinheiligkeit eines von Kommerz getriebenen Kulturbetriebs mit einer Frau durchgespielt werden?
Die Salzburger Kulturvereinigung bringt für die Spielzeit 2023/24 zwei junge Gastdirigentinnen nach Salzburg – Giedrė Šlekytė (geboren in Litauen), die Mahlers Fünfte dirigieren wird, und Marie Jacquot (geboren in Frankreich). Giedrė Šlekytė ist Preisträgerin des Internationalen Malko-Dirigentenwettbewerbs und war 2018 als „Newcomer of the year“ bei den International Opera Awards nominiert. Marie Jacquot ist designierte Chefdirigentin des Royal Danish Theatre und erhielt 2021 eine Nominierung bei den International Opera Awards. Um Leben und Tod, Grauen und Erlösung in Mahlers Fünfter, um Operndirigate, und um die Leidenschaft an der Arbeit und an der Musik geht es im Gespräch mit Giedrė Šlekytė .
Atelier Gespräch: „Ich habe ihn nie getroffen“ anlässlich des Taschenopernfestivals 2023: „Ich mag Max Beckmann ... Sophie Calle und andere“

In Kooperation mit dem Taschenopernfestival 2023 und Klang21
20. November 2023, 18.00 Uhr
HS 101, Universität Salzburg
Universitätsplatz 1
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem künstlerischen Leiter Thierry Bruehl, dem Dramaturgen und Komponisten Hans-Peter Jahn, dem Schauspieler Daniel Sträßer und der Sopranistin Mimi Doulton
Taschenopernfestival 2023: 18. November bis 21. November 2023
Tickets für die Vorstellung im Anschluss um 19.30 Uhr: https://www.szene-salzburg.net/programm/taschenopernfestival/231118-1930
Dem Thema Selbstdarstellung widmet sich die 10. Auflage des Taschenopernfestivals 2023 und spannt einen kühnen Bogen zwischen Extremen: von den enthüllenden, kompromisslosen Selbstporträts des deutschen Malers und Grafikers Max Beckmann (1884 – 1950) über die Arbeiten der französischen Fotografin und Konzeptkünstlerin Sophie Calle (geb. 1953) bis zu den omnipräsenten Selbstinszenierungen durch Social Media. Zwischen Beckmanns Befragung der eigenen Identität und Sophie Calles ,wahren Geschichten‘ über Unbekannte, in deren Privatsphäre sie in ihren Kunstaktionen eindringt, eröffnen sich Dimensionen des Zur-Schau-Stellens, die aktueller denn je sind. Mit der Dichotomie von der Wahrung der Privatsphäre und der (un)gefilterten Selbstveröffentlichung auf TikTok, Instagram und Co. setzen sich die Komponist:innen Julia Míhaly, Oxana Omelchuk, Alvaro Carlevaro, Bernhard Gander und Stephan Winkler unter der musikalischen Leitung von Peter Rundel für das diesjährige Taschenopernfestival auseinander. Den Ausgangspunkt für das Atelier Gespräch bildet Calles schonungslose Bloßstellung eines Unbekannten, dessen Identität sie durch ein 1983 zufällig in Paris gefundenes Adressbuch detektivisch eruierte. Aus den Erzählungen der darin verzeichneten Personen entstand ein Porträt, das sie in der Tageszeitung Libération unter dem Titel „L‘Homme au carnet“ veröffentlichte. Welche Impulse gehen von solchen Verlautbarungen, vom heimlichen Nachspüren, vom Erzählen und vom Spiel mit der Öffentlichkeit auf zeitgenössisches Musiktheater aus?
Atelier Gespräch: „... und unser Sehnen schwinget sich empor zum Licht der Ewigkeit.“
Aida in der Felsenreitschule

In Kooperation mit dem Salzburger Landestheater
6. November 2023, 16.00 Uhr
Konferenzraum, Edmundsburg
Mönchsberg 2
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur Andreas Gergen und Mitwirkenden der Produktion
Vorstellungen: 4.11. / 8.11. / 14.11. / 19.11. / 23.11. / 26.11. / 1.12. / 3.12.
Anders als Verdis Opern der späten 1860er Jahre Don Carlos und La forza del destino zeichnet Aida eine geradlinige Handlung aus. Angesiedelt im Zeitalter der Pharaonen und von einem französischen Ägyptologen ersonnen, erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe. Der ägyptische Feldherr Radamès wird von der Königstochter Amneris geliebt, ist aber heimlich in Aida verliebt, die als Kriegsgefangene am ägyptischen Hof im Dienste von Amneris steht. Als Radamès die ägyptische Streitmacht siegreich gegen die Äthiopier führt, wird er zum Lohn mit Amneris verlobt. Für Radamès und Aida, die sich als Tochter des äthiopischen Königs erweist, entwickelt sich ein tödlicher Konflikt zwischen Pflicht und Liebe. Radamès vertraut Aida ein militärisches Geheimnis an, wird wegen Verrats zum Tode verurteilt und lebendig in eine Grabkammer unter dem Tempel eingemauert. Dort entdeckt er Aida, die sich entschlossen hat, mit ihm zu sterben. In einem zärtlichen Duett besingen die beiden die Verklärung ihrer Liebe. Aida war ein Auftragswerk für die Eröffnung des Kairoer Opernhauses (1871 uraufgeführt) und galt lange Zeit als Paradebeispiel der grand opéra. Bombastische Massenszenen und eine spektakuläre Bühnenwelt sorgten für effektvolles Theater und beflügelten das Kino der 50er Jahre. Im Zuge der postkolonialen Kunstkritik wurden neue Zugänge gesucht. Es bleibt mit Spannung zu erwarten, wie Andreas Gergen, der erst kürzlich für seine Mamma Mia! Inszenierung bei den Seefestspielen Mörbisch gefeiert wurde, an die populärste Oper des späten Verdi im magischen Bühnenraum der Felsenreitschule herangeht.
Atelier Gespräch: Jane Austen Revisited: Stolz und Vorurteil* (*oder so)

In Kooperation mit dem Schauspielhaus Salzburg
16. Oktober 2023, 18.00 Uhr
Säulenfoyer, Schauspielhaus Salzburg
Erzabt-Klotz-Straße 22
Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur Jérôme Junod und Mitwirkenden der Produktion
Vorstellungen: 3.10. / 4.10. / 5.10. / 6.10. / 8.10. / 9.10. / 10.10. / 11.10. / 12.10. / 13.10. / 15.10. / 16.10. / 17.10. / 18.10. / 19.10.
/ 20.10. / 22.10. / 23.10.
Mit den Kinoverfilmungen von Sense und Sensibility (1995) und Pride and Prejudice (2005) hat Jane Austen die Populärkultur erobert. 2018 geht Isobel McArthur einen großen Schritt weiter in ihrer Adaption von Pride and Prejudice, integriert Musikhits als Karaokesongs und gibt jenen eine Stimme, die in Austens Romanen nur im Hintergrund agieren – den Zimmermädchen. McArthurs Komödie Pride and Prejudice* (*sort of) landete einen Riesenerfolg in Glasgow (uraufgeführt am 1.9.2018 im Tron Theatre) und in der Folge am Westend. ‚Hilariously funny‘, ’smashingly smart‘ – die Theaterkritik schwärmte in den höchsten Tönen. 2022 wurde das Stück mit dem Laurence Olivier Award für die beste Komödie ausgezeichnet.
Was macht den latenten Snobismus von Austens Gesellschaftsporträt, die besorgte Mrs Bennet mit ihren fünf unverheirateten Töchtern Jane, Elizabeth, Mary, Kitty und Lydia, und die Chancen und Kalamitäten, die sich in Liebes- und Heiratssachen anbahnen, erneut so attraktiv für ein Breitenpublikum? Als Stück für 5 Schauspielerinnen, die 5 Zimmermädchen und 15 weitere Charaktere spielen, verspricht McArthurs Stolz und Vorurteil* (*oder so) nicht nur diskrete Einblicke ins Privatleben der Figuren und handfeste Kritik am Heiratsmarkt des 18. und 19. Jahrhunderts, sondern vor allem Tempo, Witz, einen Fundus an Regieeinfällen und jede Menge Spielfreude.
Production Archives: A new open-access special collection from the Open Library of Humanities!
We are proud to announce the launch of Production Archives, an exciting, cutting-edge special collection published by a world-leading open-access publisher, the Open Library of Humanities. Production Archives breaks new ground through its innovative transdisciplinary approach to cultural productions and their archives.

Through first-rate scholarship by leading cultural critics, practitioners and archivists, the collection refocuses the critical lens to consider not only the audience-facing ‘auteurs’ and ‘on-stage’ end-products of cultural practice, but also the material processes, collaborative labours and economic contexts of culture’s production and archiving.
To further sharpen the debates that the collection initiates between Cultural Production Studies and Archive Studies, Production Archives provides 3 separate but theoretically interrelated forums:
The distinct focus of each forum empowers contributors to explore the archived knowledges, testimonies and material objects of cultural production across fields, media, genres, receptions, historical contexts and sites of intercultural encounter and exchange.
- Puppets for Action draws new scholarly attention to the mechanics, materials, histories and contexts of puppet or marionette productions and their archives across high/middle/lowbrow genres and formats. By taking a fresh approach to this critically neglected but culturally rich and historically significant performance art, this forum will demonstrate the vitality of puppetry to pressing 21st-century theoretical, philosophical and political debates. Read the full call for papers here.
- Production Contexts sifts through the variously archived and exhibited material traces of creative labour to trace new histories and create new knowledges about the formations and transformations of cultural practices and industries beyond the page, stage, or screen. By extending its purview to material production, manual labour, waste disposal and other market activities that are contingent upon a given cultural production (although rarely conceptualised as part of that event itself), this forum will reframe and re-energise critical approaches to the significance of the economic, technological, socio-political, institutional and organizational contexts of cultural production. Read the full call for papers here.
- Archival Practices interrogates the institutions and practices of curation and conservation in archives, museums, exhibitions, performances and the digital humanities to demonstrate how the detritus of cultural production reaches into multiple, interconnected areas of life and society in ways that carry profound ethical, ecological, economic, technological and political implications for the 21st century. Read the full call for papers here.
This Open Library of Humanities special collection is edited by Prof. Sabine Coelsch-Foisner (editor-in-chief), Prof. Vicky Angelaki, Dr. Paul Fagan, and Prof. Roger Luckhurst. Submissions should be made online here. In the collection’s spirit of open-access collaboration, we look forward to reading your submissions and to sharing the published articles with you.