Wintersemester 2023/24

Atelier Gespräch: Zwei Rivalen im Operngewand anlässlich der Marionettentheater-Produktion Mozart und Salieri bei der Mozartwoche 2024

Bild: Mozart und Salieri © Salzburger Marionettentheater
Bild: Mozart und Salieri © Salzburger Marionettentheater

In Kooperation mit dem Salzburger Marionettentheater, der Stiftung Mozarteum Salzburg und der Universität Mozarteum

15. Jänner 2024, 18.00 Uhr
Salzburger Marionettentheater
Schwarzstraße 24

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Univ.-Prof. Mag. Kai Röhrig (Dirigent), Matthias Bundschuh (Regie & Ausstattung) und dem künstlerischen Leiter des Salzburger Marionettentheaters Philippe Brunner

Den Videobeitrag zum Gespräch finden Sie hier.

Dass Konkurrenzen unter Künstler:innen der Kreativität eher zuträglich als von Nachteil sind, belegen viele Beispiele aus Musik und bildender Kunst. Dass sie die Fantasie der Nachwelt beflügeln, zeigen die Ausgestaltungen einer der wohl nachhaltigsten Rivalitäten in der Musikgeschichte – jener zwischen Mozart und dem italienischen Opernkomponisten Antonio Salieri, der sechs Jahre älter war als Mozart und ihn um 34 Jahre überlebte. 20 Jahre nach Mozarts Tod begannen Gerüchte zu kursieren, dass Mozart nicht eines natürlichen Todes gestorben, sondern von Salieri vergiftet worden sei. 1831 verfasste Alexander Puschkin darüber ein Versdrama, das Nikolai Rimski-Korsakow 1898 aufgriff und als Libretto für seine einaktige Oper in zwei Szenen Mozart und Salieri bearbeitete. Peter Shaffer war mit seinem Theaterstück Amadeus (uraufgeführt 1979) also keinesfalls der erste, der Salieri mit den Attributen eines missgünstigen Neiders ausstattete. Allerdings gibt es weder für den Giftmord noch für eine erbitterte Feindschaft zwischen Mozart und Salieri Beweise. Für Carolyn Abbate und Roger Parker steht jedenfalls fest: „… einen klareren Fall von Paranoia, die sich gegen die Rivalen von jenseits der Alpen richtete, kann man sich kaum  vorstellen.“[1]
Die Inszenierung unter der Regie von Matthias Bundschuh und der musikalischen Leitung von Kai Röhrig verspricht einen spannenden Blick auf die Beziehung der beiden Komponisten, tritt das Marionettentheater doch immer dann am wirkungsvollsten in Erscheinung, wenn es um Mythen, Archetypen und Legenden geht. Die Produktion setzt die bewährte Zusammenarbeit zwischen der Internationalen Stiftung Mozarteum und dem Salzburger Marionettentheater sowie der Universität Mozarteum fort.

[1] Eine Geschichte der Oper: Die letzten 400 Jahre (München: C.H. Beck, 2013), S. 226.

Atelier Gespräch: Mahlers Fünfte
anlässlich der Konzerte mit Giedrė Šlekytė: Ein Gesprächsporträt

Bild: Giedre Šlekyte © Nikola MilatovicIn Kooperation mit der Salzburger Kulturvereinigung

21. Dezember 2023, 18.00 Uhr
Fördererlounge, Großes Festspielhaus
Hofstallgasse 1

Sabine Coelsch-Foisner mit der Dirigentin Giedrė Šlekytė und dem künstlerischen Leiter der Salzburger Kulturvereinigung Thomas Heißbauer

Den Videobeitrag zum Gespräch finden Sie hier.

Die Salzburger Kulturvereinigung bringt für die Spielzeit 2023/24 zwei junge Gastdirigentinnen nach Salzburg – Giedrė Šlekytė (geboren in Litauen), die Mahlers Fünfte dirigieren wird, und Marie Jacquot (geboren in Frankreich). Giedrė Šlekytė ist Preisträgerin des Internationalen Malko-Dirigentenwettbewerbs und war 2018 als „Newcomer of the year“ bei den International Opera Awards nominiert. Marie Jacquot ist designierte Chefdirigentin des Royal Danish Theatre und erhielt 2021 eine Nominierung bei den International Opera Awards. Um Leben und Tod, Grauen und Erlösung in Mahlers Fünfter, um Operndirigate, und um die Leidenschaft an der Arbeit und an der Musik geht es im Gespräch mit Giedrė Šlekytė.

Atelier Gespräch: „Ich habe ihn nie getroffen“ anlässlich des Taschenopernfestivals 2023: „Ich mag Max Beckmann ... Sophie Calle und andere“

Bild: Sujet Taschenopernfestival 2023 © Taschenopernfestival 2023

In Kooperation mit dem Taschenopernfestival 2023 und Klang21

20. November 2023, 18.00 Uhr
HS 101, Universität Salzburg
Universitätsplatz 1

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem künstlerischen Leiter Thierry Bruehl, dem Dramaturgen und Komponisten Stephan Winkler, dem Schauspieler Daniel Sträßer und der Sopranistin und Schauspielerin Hasti Molavian

Taschenopernfestival 2023: 18. November bis 21. November 2023

Den Videobeitrag zum Gespräch finden Sie hier.

Dem Thema Selbstdarstellung widmet sich die 10. Auflage des Taschenopernfestivals 2023 und spannt einen kühnen Bogen zwischen Extremen: von den enthüllenden, kompromisslosen Selbstporträts des deutschen Malers und Grafikers Max Beckmann (1884 – 1950) über die Arbeiten der französischen Fotografin und Konzeptkünstlerin Sophie Calle (geb. 1953) bis zu den omnipräsenten Selbstinszenierungen durch Social Media. Zwischen Beckmanns Befragung der eigenen Identität und Sophie Calles ,wahren Geschichten‘ über Unbekannte, in deren Privatsphäre sie in ihren Kunstaktionen eindringt, eröffnen sich Dimensionen des Zur-Schau-Stellens, die aktueller denn je sind. Mit der Dichotomie von der Wahrung der Privatsphäre und der (un)gefilterten Selbstveröffentlichung auf TikTok, Instagram und Co. setzen sich die Komponist:innen Julia Míhaly, Oxana Omelchuk, Alvaro Carlevaro, Bernhard Gander und Stephan Winkler unter der musikalischen Leitung von Peter Rundel für das diesjährige Taschenopernfestival auseinander. Den Ausgangspunkt für das Atelier Gespräch bildet Calles schonungslose Bloßstellung eines Unbekannten, dessen Identität sie durch ein 1983 zufällig in Paris gefundenes Adressbuch detektivisch eruierte. Aus den Erzählungen der darin verzeichneten Personen entstand ein Porträt, das sie in der Tageszeitung Libération unter dem Titel „L‘Homme au carnet“ veröffentlichte. Welche Impulse gehen von solchen Verlautbarungen, vom heimlichen Nachspüren, vom Erzählen und vom Spiel mit der Öffentlichkeit auf zeitgenössisches Musiktheater aus?

Atelier Gespräch: „... und unser Sehnen schwinget sich empor zum Licht der Ewigkeit.“
Aida in der Felsenreitschule

Bild: Aida © Salzburger Landestheater/Anna-Maria Löffelberger

In Kooperation mit dem Salzburger Landestheater

6. November 2023, 16.00 Uhr
Konferenzraum, Edmundsburg
Mönchsberg 2

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur Andreas Gergen 

Den Videobeitrag zum Gespräch finden Sie hier.

Anders als Verdis Opern der späten 1860er Jahre Don Carlos und La forza del destino zeichnet Aida eine geradlinige Handlung aus. Angesiedelt im Zeitalter der Pharaonen und von einem französischen Ägyptologen ersonnen, erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe. Der ägyptische Feldherr Radamès wird von der Königstochter Amneris geliebt, ist aber heimlich in Aida verliebt, die als Kriegsgefangene am ägyptischen Hof im Dienste von Amneris steht. Als Radamès die ägyptische Streitmacht siegreich gegen die Äthiopier führt, wird er zum Lohn mit Amneris verlobt. Für Radamès und Aida, die sich als Tochter des äthiopischen Königs erweist, entwickelt sich ein tödlicher Konflikt zwischen Pflicht und Liebe. Radamès vertraut Aida ein militärisches Geheimnis an, wird wegen Verrats zum Tode verurteilt und lebendig in eine Grabkammer unter dem Tempel eingemauert. Dort entdeckt er Aida, die sich entschlossen hat, mit ihm zu sterben. In einem zärtlichen Duett besingen die beiden die Verklärung ihrer Liebe. Aida war ein Auftragswerk für die Eröffnung des Kairoer Opernhauses (1871 uraufgeführt) und galt lange Zeit als Paradebeispiel der grand opéra. Bombastische Massenszenen und eine spektakuläre Bühnenwelt sorgten für effektvolles Theater und beflügelten das Kino der 50er Jahre. Im Zuge der postkolonialen Kunstkritik wurden neue Zugänge gesucht. Es bleibt mit Spannung zu erwarten, wie Andreas Gergen, der erst kürzlich für seine Mamma Mia! Inszenierung bei den Seefestspielen Mörbisch gefeiert wurde, an die populärste Oper des späten Verdi im magischen Bühnenraum der Felsenreitschule herangeht.

Atelier Gespräch: Jane Austen Revisited: Stolz und Vorurteil* (*oder so)

Bild: Stolz und Vorurteil* (*oder so) © Jil Goritschnig/Schauspielhaus Salzburg
Bild: Stolz und Vorurteil* (*oder so) © Jil Goritschnig/Schauspielhaus Salzburg

In Kooperation mit dem Schauspielhaus Salzburg

16. Oktober 2023, 18.00 Uhr
Säulenfoyer, Schauspielhaus Salzburg
Erzabt-Klotz-Straße 22

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur Jérôme Junod und der Schauspielerin Theresia Amstler

Mit den Kinoverfilmungen von Sense und Sensibility (1995) und Pride and Prejudice (2005) hat Jane Austen die Populärkultur erobert. 2018 geht Isobel McArthur einen großen Schritt weiter in ihrer Adaption von Pride and Prejudice, integriert Musikhits als Karaokesongs und gibt jenen eine Stimme, die in Austens Romanen nur im Hintergrund agieren – den Zimmermädchen. McArthurs Komödie Pride and Prejudice* (*sort of) landete einen Riesenerfolg in Glasgow (uraufgeführt am 1.9.2018 im Tron Theatre) und in der Folge am Westend. ‚Hilariously funny‘, ’smashingly smart‘ – die Theaterkritik schwärmte in den höchsten Tönen. 2022 wurde das Stück mit dem Laurence Olivier Award für die beste Komödie ausgezeichnet.

Was macht den latenten Snobismus von Austens Gesellschaftsporträt, die besorgte Mrs Bennet mit ihren fünf unverheirateten Töchtern Jane, Elizabeth, Mary, Kitty und Lydia, und die Chancen und Kalamitäten, die sich in Liebes- und Heiratssachen anbahnen, erneut so attraktiv für ein Breitenpublikum? Als Stück für 5 Schauspielerinnen, die 5 Zimmermädchen und 15 weitere Charaktere spielen, verspricht McArthurs Stolz und Vorurteil* (*oder so) nicht nur diskrete Einblicke ins Privatleben der Figuren und handfeste Kritik am Heiratsmarkt des 18. und 19. Jahrhunderts, sondern vor allem Tempo, Witz, einen Fundus an Regieeinfällen und jede Menge Spielfreude.

Sommersemester 2023

Atelier Gespräch: Vorhang auf! Theaterfotografie von Ruth Walz

Bild: Salome © Ruth Walz
Bild: Salome © Ruth Walz

In Kooperation mit dem Museum der Moderne Salzburg

28. Juni 2023, 18.00 Uhr
Rupertinum (Altstadt)
Wiener-Philharmoniker-Gasse 9

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Direktor des Museum der Moderne Salzburg Harald Krejči den Kuratorinnen Barbara Herzog und Kerstin Stremmel

Den Videobeitrag zum Atelier Gespräch finden Sie hier. 

Wie kann eine fotografische Momentaufnahme die vielschichtigen Dynamiken, Kohärenzen und Spannungen eines Bühnengeschehens festhalten? Wie die Atmosphäre einfangen, die sich aus den vielen Parametern des Theaters – aus Körpern und Requisiten, Proxemik, Mimik, Kostüm, Licht etc. – ergibt, ohne deren Summe zu sein? Oder lässt sich die Antwort auf die Frage, wann Bühnenfotografie gelingt und welchen Ansprüchen sie zu genügen hat, genau darin verorten, dass Theater per se Vorhandenes auf immer neue Weise verbindet und zu immer Neuem transformiert? Theaterfotografie scheint das Unmögliche möglich zu machen, indem die stummen Bildmomente im Ensemble einer Ausstellung beim Rezipient_innen Assoziationen wecken, zu Reflexion anregen, emotional berühren – also genau das auslösen, was Theater zu leisten vermag. Mit einer Ausstellung der Fotografien von Ruth Walz lädt das Museum der Moderne Salzburg seine Besucher_innen ein, sich auf dieses Medium einzulassen, das uns nicht nur – dokumentarisch – Einblicke in vergangene, bestenfalls erinnerte Theaterproduktionen zu vermitteln vermag, sondern uns eine künstlerische Perspektive auf das Besondere von Momenten eröffnet, die wir als solche sonst nicht wahrnehmen. Ruth Walz ist eine Größe ihrer Sparte und bekannt durch ihre Tätigkeit an der Berliner Schaubühne in den 1970er und 80er-Jahren sowie durch ihre Arbeiten für die Salzburger Festspiele, vor allem für ihre langjährige Zusammenarbeit mit den Regisseuren Peter Stein, Klaus Michael Grüber, Luc Bondy, Peter Sellars, Pierre Audi und Robert Wilson. Das Motto „Vorhang auf!“ ist also mehrdeutig: Es meint das Motiv des Vorhangs in Walz‘ Fotografien, die Erfahrung Theater mittels Fotografie, und eine neue Ära des Museum der Moderne Salzburg unter neuer Leitung.

Atelier Gespräch: L'Orfeo - Italienisches Puppentheaterjuwel bei den Pfingstfestspielen 2023

Bild: Marionette Orfeo © Compagnia Marionettistica Carlo Colla & Figli
Bild: Marionette Orfeo © Compagnia Marionettistica Carlo Colla & Figli

In Kooperation mit der Compagnia Marionettistica Carlo Colla & Figli im Vorfeld der Pfingstfestspiele

25. Mai 2023, 16.00 Uhr
Konferenzraum, Edmundsburg
Mönchsberg 2

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Leiter der Compagnia Marionettistica Carlo Colla & Figli Piero Corbella

Den Videobeitrag zum Atelier Gespräch finden Sie hier. 

Claudio Monteverdis Orfeo (1607) wird gemeinhin als ‚Ur-Oper‘ bezeichnet, wenngleich sie nicht die erste ihrer Gattung war. Kein mythischer Held entsprach der um 1600 in Florenz neu entstandenen musikdramatischen Kunstform mit durchgängigem Gesang mehr denn der Halbgott Orpheus. Seine magische Sangeskunst überstrahlt die Klänge der Sirenen, erwirkt die Erlaubnis der Götter, in die Unterwelt hinabzusteigen, und rührt Persephone und Hades. Doch Orpheus verliert Eurydike abermals, als er verbotenerweise nach ihr zurückblickt. Im Orpheus-Mythos erfährt die Oper ihre Legitimation, denn in den Anfängen dieser neuen Gattung erzählten die Texte, wie Abbate/Parker festhalten, „Geschichten von Nymphen, Schafhirten und Halbgöttern, die in Zaubergärten oder fantastischen ländlichen Paradiesen lebten, Figuren, die so realitätsfern waren, dass man  sich nicht wundern würde, wenn sie ihre Texte sangen.“[2] Was liegt näher, als diese Kunstform mit Kunstwesen darzustellen? Im Rahmen der Pfingstfestspiele gelangt Monteverdis Orfeo mit den Fadenpuppen des Marionettenensembles Carlo Colla e Figli aus Mailand, einer der ältesten Puppenspielergruppen Italiens, zur Aufführung. Man darf sich freuen auf diese favola in musica mit verblüffenden Showeffekten in barocker Theatermanier. Das Atelier Gespräch gibt Einblick in das Besondere der Carlo Colla Marionetten, der  Spielkunst und Bühnentechnik dieser Compagnie, sowie in ihre Werkstätten und das historische Archiv[3] in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Produktionsstätten des Teatro alla Scala. Geschichtsträchtiger Boden und erlesenes Bühnenspektakel!

[2] Carolyn Abbate und Roger Parker, Eine Geschichte der Oper: Die letzten 400 Jahre (München: C.H. Beck, 2013), S. 68-9.

[3] Piero Corbella, „Carlo Colla & Figli: A Marionette Company Blending Tradition and Innovation“, in: Sabine Coelsch-Foisner und Lisa Nais (Hg.), In the Beginning Were Puppets: Towards a Poetics of Puppetry, Wissenschaft und Kunst 39 (Heidelberg: Winter, 2023), S. 203-215.

Atelier Gespräch: Die Dreigroschenoper

Bild: Die Dreigroschenoper © Chris Rogl/Schauspielhaus Salzburg
Bild: Die Dreigroschenoper © Chris Rogl/Schauspielhaus Salzburg

In Kooperation mit dem Schauspielhaus Salzburg

16. Mai 2023, 18.00 Uhr
Säulenfoyer, Schauspielhaus Salzburg
Erzabt-Klotz-Straße 22

Mit dem Chefdramaturgen und Regisseur Jérôme Junod und Mitwirkenden der Produktion

Den Videobeitrag zum Atelier Gespräch finden Sie hier. 

Bertolt Brechts Die Dreigroschenoper (UA 1928 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin) mit der Musik von Kurt Weill basiert auf John Gays The Beggar’s Opera (UA 1728 im Londoner Lincoln’s Inn Fields Theatre). Beide Stücke sind Meilensteine der Theaterkunst: Gay legt den Grundstein für die englische Balladenoper, die sich durch die Mischung von Sprechtheater und populären Gesängen von der hohen italienischen Oper abhob und gleichzeitig als Theatersatire ein Meisterwerk der englischen Aufklärung darstellt. Die Protagonisten sind Gangster, Bettler, Prostituierte – Aushängeschilder für die Missstände der Gesellschaft. Amüsant und politisch brisant zugleich, hat sich die Ballad opera mehr als Vorbild des Musicals denn als nachhaltige Konkurrenz zur Opera seria entwickelt. Die Wandlungsfähigkeit der Dreigroschenoper und ihre immerwährende Aktualität belegen Bearbeitungen des 20. Jahrhunderts von Benjamin Britten bis Václav Havel, vor allem Brechts eigene Adaptionen. Vor dem Hintergrund der Parodie und Karikatur einer aufgeklärten Gesellschaftssatire, dem ‚Epischen Theater‘ Brechts mit seiner kritischen Distanz zum Publikum, sowie der aufkommenden Massenunterhaltung in den „Goldenen 20ern“ der Weimarer Republik, darf mit Spannung erwartet werden, wie Brechts Aufbegehren in der Inszenierung von Regisseur Jérôme Junod und der musikalischen Leitung von Gernot Haslauer angesichts heutiger Krisen umgesetzt wird.

Atelier Gespräch: Jolanthe / Der Nussknacker - von der Kunst, die Welt zu träumen, wie sie ist

Bild: Jolanthe / Der Nussknacker © Christina Baumann-Canaval
Bild: Jolanthe / Der Nussknacker © Christina Baumann-Canaval

In Kooperation mit dem Salzburger Landestheater

17. April 2023, 18.00 Uhr
HS E.003, Unipark
Erzabt-Klotz-Straße 1

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Chefdisponenten und Leiter der Abteilung Musiktheater Andreas Fladvad-Geier, dem Choreografen Reginaldo Oliveira und Tänzer_innen und Sänger_innen der Produktion

Den Videobeitrag zum Atelier Gespräch finden Sie hier. 

Die lyrische Oper Jolanthe und das Ballett Der Nussknacker, beides Werke des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893), wurden 1892 im Mariinski-Theater in Sank Petersburg uraufgeführt. Als Doppelabend konzipiert, werden sie heute selten gemeinsam gespielt, wenngleich beide Stücke vom Erwachsenwerden handeln und den Aufbruch in eine neue Welt signalisieren. Der Nussknacker erzählt einen Traum: Clara (hier Marie) hat zu Weihnachten einen Nussknacker geschenkt bekommen und träumt von einer Schlacht zwischen den vom Nussknacker angeführten Spielzeugsoldaten und dem Heer des Mäusekönigs. Als sie ihrem Nussknacker hilft, die Schlacht zu gewinnen, verwandelt sich dieser in einen Prinzen und nimmt sie mit ins Reich der Zuckerfee. Das Landestheater verwebt Maries Traum mit der Fantasiewelt der blinden Prinzessin Jolanthe, die geheilt wird, als sie der zukünftige Geliebte, gegen den Willen ihres Vaters König René, über ihre Blindheit aufklärt. Dopplung oder Gegenwelt? Jolanthe, die Maries Abenteuer lebendig werden lässt und selbst zu neuem Leben erwacht, eröffnet zweifellos Spielraum für subtile ästhetische und psychologische Auslegungen.

Atelier Gespräch: Dr. Seuss und das Anthropozän: Der Lorax

Bild: Der Lorax © Anna-Maria Löffelberger

In Kooperation mit dem Salzburger Landestheater

20. März 2023, 16.00 Uhr
Konferenzraum, Edmundsburg
Mönchsberg 2

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur Richard Panzenböck und der Bühnen- und Kostümbildnerin Geraldine Massing

Den Videobeitrag zum Atelier Gespräch finden Sie hier. 

Der amerikanische Kinderbuchautor und Cartoonzeichner Theodor Seuss Geisel (1904-1991), bekannt als Dr. Seuss, gehört zu den meistgelesenen englischsprachigen Kinderbuchautoren. Auf unnachahmliche Weise gelingt es ihm, die Welt surreal-grotesk zu übersteigern, zu verzerren oder fantasievoll auf den Kopf zu stellen, um den Funken Wahrheit aus ihr herauszuschütteln und seinen kleinen Leser_innen Mut zu machen und Selbstvertrauen und Zuversicht zu geben. Geschichte um Geschichte entwirft er aberwitzige Szenarien und Begegnungen mit skurrilen Gestalten, die menschliche Lebens- und Verhaltensweisen aufdecken, ohne zu verletzen oder anzuprangern – ob in The Cat in the Hat, The Sneetches oder Oh, the Places You’ll Go! Eine besonders brisante Anleitung zu eigenverantwortlichem Denken bietet Der Lorax, eine Erzählung vom Plastik-Planeten Erde und dem verlorenen Paradies Natur. Die abenteuerliche Reise des kleinen Andrea in die Vergangenheit soll freilich einem großen Adressatenkreis die Notwendigkeit ökologisch verantwortungsvollen Handelns vor Augen führen. Dank seiner Strahlkraft und der Unmittelbarkeit der Begegnung mit dem Publikum ist das Theater in besonderer Weise aufgerufen. Die Bühnenfassung für das Landestheater hat Regisseur, Schauspieler und Puppenspieler Richard Panzenböck geschrieben.

Siehe auch Atelier Gespräch: Anthropozän – Oper im arktischen Eis (28. April 2021), Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Helmuth Trischler: https://youtu.be/MSo7u7QwuRs 

Atelier Gespräch: Der Erste Stein - Ein Todsündentanz

Bild: Der Erste Stein © Chris Rogl/Schauspielhaus Salzburg
Bild: Der Erste Stein © Chris Rogl/Schauspielhaus Salzburg

In Kooperation mit dem Schauspielhaus Salzburg

14. März 2023, 18.00 Uhr
Säulenfoyer, Schauspielhaus Salzburg
Erzabt-Klotz-Straße 22

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit der Regisseurin Dora Schneider und dem Theologen Ass. Prof. Dr. Frank Walz (Fachbereich Praktische Theologie, Universität Salzburg)

Den Videobeitrag zum Atelier Gespräch finden Sie hier. 

„Sünde – zu viel des Guten?“ betitelt der Theologe Rudolf Pacik [1] seinen Aufsatz zu den sieben Hauptsünden, denn streng genommen handelt es sich beim ‚klassischen‘ Sündenkatalog – Hochmut, Habsucht, Unzucht, Neid, Völlerei, Zorn, Trägheit – um „Hauptlaster“, das sind ins Negative umgeschlagene Antriebe, also wenn dem Menschen das rechte Maß verlorengeht. Je nach Schwere der Schuld wird zwischen „Todsünde“ und „lässlicher Sünde“ unterschieden. Doch wie erkennt man das rechte Maß? Und hat sich nicht so manches Laster in unserer heutigen Gesellschaft zum normalen Lebensstandard oder womöglich sogar zu einer Tugend entwickelt? Wenn der mehrfach ausgezeichnete Autor Bernhard Studlar (Kleist Förderpreis, Preis des Heidelberger Stückemarktes, Preis der österreichischen Theaterallianz) zum Todsündentanz bittet, darf mit Spannung erwartet werden, wo dieses Auftragswerk des Salzburger Schauspielhauses Akzente setzt und wie es die Grenzen zwischen den Kardinalstugenden und den benachbarten Sünden auf der Bühne verhandelt – subversiv, makaber, grotesk, komisch oder tragisch.

[1] Rudolf Pacik. „Sünde – Zu viel des Guten“, in Sabine Coelsch-Foisner und Michaela Schwarzbauer (Hg.), Leidenschaft und Laster, Wissenschaft und Kunst Band 13 (Heidelberg: Universitätsverlag Winter, 2010), S.3-13.

Wintersemester 2022/23

Die Laborantin - Wissenschaft im ethischen Konflikt

In Kooperation mit dem Schauspielhaus Salzburg

23. Jänner 2023, 17.00 Uhr
Säulenfoyer, Schauspielhaus Salzburg
Erzabt-Klotz-Straße 22

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit der Regisseurin Petra Schönwald und Univ.-Prof. Dr. Hans Brandstetter (Fachbereich Biowissenschaften und medizinische Biologie, Universität Salzburg) 

Bild: Die Laborantin © Chris Rogl/Schauspielhaus Salzburg
Bild: Die Laborantin © Chris Rogl/Schauspielhaus Salzburg

Die Laborantin, uraufgeführt 2018 im Hampstead Theatre, London, ist das Debut-Theaterstück der britischen Schauspielerin und Autorin Ella Road und wurde bereits für einen Laurence Olivier Award und den Susan Smith Blackburn Prize nominiert. Das Stück beschreibt eine dystopische Zukunft, in der die Blutwerte einer Person eine wichtige Rolle spielen und sowohl die berufliche wie auch private Zukunft bestimmen. Als Laborantin Bea erfährt, dass ihre Freundin unter einer erblichen Krankheit leidet und demnach schlechte Blutwerte hat, fälscht sie das Ergebnis, um ihrer Freundin zu helfen. Immer öfter lässt sich Bea auf derartige Deals ein und verstrickt sich selbst in ein Netz aus Lügen und Betrug. The Guardian beschreibt das Stück als „racy dystopian thriller that is part Black Mirror and part Brave New World“.

Wunderwerk Marionettenoper - Menschen brauchen Puppen anlässlich der Produktion von Mozarts Die Zauberflöte

In Kooperation mit dem Salzburger Marionettentheater

5. Dezember 2022, 18.00 Uhr
Salzburger Marionettentheater
Schwarzstraße 24

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem künstlerischen Direktor des Salzburger Marionettentheaters Philippe Brunner und Mag. Lars Larsen, MSc. (Klinischer- und Gesundheitspsychologe und Psychotherapeut)

Bild: Die Zauberflöte © Salzburger Marionettentheater
Bild: Die Zauberflöte © Salzburger Marionettentheater

Die Zauberflöte ist Kernstück des Salzburger Marionettentheaters und seit 1952 Bestandteil des Programms. In der Bühnenausstattung von Günther Schneider-Siemssen zählt sie neben Hoffmanns Erzählungen, Der Barbier von Sevilla und den weiteren Mozartopern Die Entführung aus dem Serail, Le nozze di Figaro, und Don Giovanni zu den besonderen Schätzen des Marionettentheaters und gilt zudem als Paradebeispiel für eine ‚Puppenoper‘. Die Entscheidung, wann ein Stück mit Puppen inszeniert wird, begründet der vielfach ausgezeichnete amerikanische Puppenkünstler und Pädagoge Eric Bass damit, dass Puppen eine Welt bedeuten, die ‚anders als unsere sein könnte‘, also wenn Träume und Erinnerungen oder Charaktere im Spiel sind, die für Brüche, Instabilität und Alterität stehen und einen Fremdblick auf unser Menschsein werfen. Für die mythologischen, fantastischen und unplausiblen Handlungen der Oper, für ihre nicht-mimetischen Figuren und großen Emotionen trifft das in besonderer Weise zu. So verwundert es nicht, dass Philippe Brunner Die Zauberflöte mit ihren magischen Gegenständen und symbolischen Licht- und Nachtgestalten als „Leib- und Magenstück“ des Salzburger Marionettentheaters bezeichnet. Aus psychologischer und psychotherapeutischer Sicht stellt sich die Frage, was Puppen für den Menschen leisten, wie wir sie wahrnehmen und warum sie für uns unverzichtbar sind – auf der Bühne wie im Alltag..

Ernst Beneder - der große Entwurf liegt vor uns

In Kooperation mit der Kammer der ZiviltechnikerInnen | ArchitektInnen und IngenieurInnen

Bild: Tokyo Station © Ernst Beneder
Bild: Tokyo Station © Ernst Beneder

 

22. November2022, 19.00 Uhr
Geschäftslokal der Ziviltechnikerkammer
Bayerhamerstraße 14

Mit dem Architekten und Gestaltungsbeirat-Vorsitzenden Ernst Beneder

Der vielfach ausgezeichnete Wiener Architekt Ernst Beneder absolvierte sein Architekturstudium an der TU Wien und am Tokyo Institute of Technology bei Kazuo Shinohara und ist seit 1987 als Architekt in Wien tätig. Seine Aufenthalte in Japan (1984 und 88/89) sind immer noch Inspirationsquelle für seine Herangehensweise im Entwurf und seine vergleichenden Analysen im Städtebau. Ernst Beneder ist international (University of Illinois, Ecole d’Architecture de Versailles, Universidad Tecnica FSM in Valparaiso, Tokyo University of Science, Universität Stuttgart und TU Wien) als Gastprofessor tätig, gehört zahlreichen Gestaltungsbeiräten innerhalb Österreichs an und ist oft gefragter Juror in Architekturwettbewerben (u.a. für die Generalsanierung des Parlaments in Wien, das Haus der Musik in Innsbruck und das LDZ in Salzburg). Seit 2017 ist er Mitglied des Gestaltungsbeirats der Stadt Salzburg (Vorsitz seit 2018). Aus der Zusammenschau seiner praktischen Tätigkeit, der akademischen Lehre und dem Einblick in das aktuelle Geschehen in den Städten entwirft Ernst Beneder ein radikales Bild zukünftiger Entwicklung.

Evolution und Schöpfung – eine phantasievolle Begegnung mit dem Leben

In Kooperation mit dem Haus der Natur und dem Salzburger Landestheater

7. November 2022, 18.30 Uhr
Haus der Natur
Museumsplatz 5

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Direktor des Salzburger Haus der Natur Robert Lindner, dem Intendanten des Salzburger Landestheaters Carl Philip von Maldeghem, dem Ballettdirektor und Choreografen Reginaldo Oliveira, dem Dramaturgen Thomas Rufin, Flavio Salamanka und Valbona Bushkola

Bild: Die Entstehung des Lichts © Christina Baumann-Canaval/Salzburger Landestheater

Bild: Die Entstehung des Lichts © Christina Baumann-Canaval/Salzburger Landestheater

Darwins Evolutionstheorie hat unseren Blick auf die Welt verändert. Sie hatte und hat Einfluss auch auf die Vorstellungs- und Gedankenwelt der Kunst, nicht nur zu Darwins Lebzeiten. Die Evolutionstheorie belegt die Gemeinsamkeiten aller Lebewesen, und erklärt deren Anpassungen an ihre Lebensumwelten durch Variation und Selektion, jenseits eines einmaligen göttlichen Schöpfungsaktes und ohne (moralische) Zielvorstellungen.
„Nothing in Biology Makes Sense Except in the Light of Evolution“ betitelte 1973 der Evolutionsbiologe Theodosius Dobzhansky einen Aufsatz in dem er nicht-wissenschaftliche, kreationistische Weltsichten demaskierte. In seiner neuen Dauerausstellung „EVOLUTION Mensch & Vielfalt“ widmet sich das Haus der Natur diesem zentralen Thema der Biologie vom Ursprung und der Vielfalt des Lebens über die Evolution des Menschen bis hin zum Umweltfaktor Mensch.
Das Salzburger Landestheater entwickelt unter dem Titel Die Entstehung des Lichts einen Mehrspartenabend für Schauspiel, Oper und Ballett, die Darwins Forschungsreisen auf der HMS Beagle mit Haydns Oratorium Die Schöpfung verknüpft. In der Regie von Carl Philip von Maldeghem führt die Produktion schauspielerisch auf die Galapagos-Inseln und erzählt in der Choreografie von Reginaldo Oliveira von den Anfängen der Menschheit, dem Paradies und der Vertreibung aus dem Paradies. Es interessiert nicht nur inhaltlich, wie
wissenschaftliche Ausstellung und künstlerische Performanz an dieses spannungsgeladene Thema herangehen, sondern auch wie sie es mit Phantasie erfahrbar machen.

Sommersemester 2022

Atelier Gespräch:
Ein Sommernachtstraum – Wortzauberei und magisches Verwirrspiel um die Liebe

Bild: Ein Sommernachtstraum © Chris Rogl/Rosi Presta, Schauspielhaus Salzburg

In Kooperation mit dem Schauspielhaus Salzburg

24. Mai 2022, 17.00 Uhr
Säulenfoyer, Schauspielhaus Salzburg
Erzabt-Klotz-Straße 22

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur Robert Pienz und Ragna Heiny (Ausstattung) und musikalischen Beispielen von Roli Wesp (Komposition)

Vorstellungen: 21.5. / 24.5. / 25.5. / 28.5. / 30.5. / 1.6. / 3.6. / 8.6. / 10.6. / 11.6. / 14.6. / 15.6. / 17.6. / 20.6. / 23.6. / 25.6. / 26.6.

Shakespeares Sommernachtstraum ist ein komödiantisches Meisterwerk, das den Geist der Renaissance mit Volkstradition und Feenglauben verbindet. Obgleich der Sommernachtstraum vermutlich für eine Adelshochzeit 1596 verfasst wurde, richtet sich das Stück – wie Shakespeares Theater überhaupt – an ein heterogenes Publikum und ist an theatraler Vielschichtigkeit kaum zu überbieten. Derber Klamauk und grotesk-irreale Verwandlungsszenen stehen neben parodistischem Metatheater, höchst artifizieller Sprachspielerei und ausgereifter Metaphorik. In fünf Geschichten wird uns eine wahre ‚Anatomie‘ der Liebe vorgeführt: Verliebtheit und Schwärmerei, Begierde, Hass und Eifersucht, Liebesmelancholie und Freitod. Die Figuren entstammen der Menschenwelt und dem Feenreich und repräsentieren unterschiedliche Generationen, Herkünfte und soziale Schichten. In einem karnevalistischen Spuk werden die Figuren durcheinander gewürfelt: Hoch und Tief vermengt sich, Liebe kippt in Abscheu, die Vernunft weicht der Magie, und über allem steht der wandelbare Mond. Angesiedelt zwischen Athen und einem Wald, versinnbildlicht der Sommernachtstraum das Theater selbst: eine Welt, die aus den Fugen gerät und die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit verwischt – erschreckend verwischt. Denn was geschieht, wenn Demetrius aus seinem Zauber erwacht?


Atelier Gespräch:
Cabaret – Bienvenue!

Bild: Cabaret, Sophie Mefan (Sally Bowles) und Ensemble © Anna-Maria Löffelberger/Salzburger Landestheater

In Kooperation mit dem Salzburger Landestheater

10. Mai 2022, 18.30 Uhr
Bibliotheksaula
Hofstallgasse 2-4

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur Andreas Gergen, der Choreografin Kate Watson, dem musikalischen Leiter Gabriel Venzago und der Kostümbildnerin Stephanie Bäuerle

„Willkommen, bienvenue, welcome – im Cabaret, au Cabaret, to Cabaret!“ Die Songs (Texte von Fred Ebb) von John Kanders Musical Cabaret (uraufgeführt am 20. November 1966
am Broadhurst Theater, New York) sind weit über die Bühne hinaus bekannt. Cabaret zählt zu den erfolgreichsten Musicals am Broadway, und auch die Verfilmung mit Liza Minnelli in
der Rolle der Sally Bowles wurde mit acht Oscars ausgezeichnet. Die Vorlage liefern die Romane Goodbye to Berlin (1939) und Mr Norris Changes Trains (1935) des Briten
Christopher Isherwood, der 1929 nach Berlin kam und die vergnügungssüchtige Metropole vor Hitlers Machtübernahme beschrieb. Isherwoods Erzählungen bildeten die Basis für das
Theaterstück I am a Camera (1951 am Broadway uraufgeführt) von John van Druten. Die Handlung von Cabaret, die vom Scheitern einer Liebe und der politischen Situation Berlins
Ende der 1920er Jahre erzählt, bietet einen krassen Kontrast zu den beschwingten Jazz-Nummern und der frivolen Atmosphäre im Kit-Kat-Club. Das Atelier Gespräch nimmt die
Wiederaufnahme der Inszenierung von Andreas Gergen am Salzburger Landestheater zum Anlass, um den Erfolg dieser ‚perfekten Schnappschüsse‘, wie das Time Magazin
Isherwoods Berlin Stories beschreibt, auf der Musicalbühne zu ergründen.


Atelier Gespräch:
Lohengrin – Romantische Vollendung am Wendepunkt

Bild: Bauprobe Lohengrin © Osterfestspiele Salzburg

In Kooperation mit den Osterfestspielen Salzburg

5. April 2022, 18.30 Uhr
Bibliotheksaula
Hofstallgasse 2-4

Mit Intendant Nikolaus Bachler und dem Regieteam Jossi Wieler, Sergio Morabito und Anna Viebrock

Seit Juli 2020 Intendant der Osterfestspiele Salzburg, zählt Nikolaus Bachler nach Stationen als künstlerischer Leiter an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin, als „Producteur artistique“ in Paris und Intendant der Wiener Festwochen (1991-96), der Wiener Volksoper (1996-98), des Wiener Burgtheaters (1999-2008) und der Bayerischen Staatsoper München (2008-2020) zu den bedeutendsten Kulturmanagern Europas. Im Mittelpunkt der diesjährigen Osterfestspiele steht Richard Wagners (1813-1883) Oper Lohen

grin. 1850 am Großherzoglichen Hoftheater in Weimar unter der Regie von Franz Liszt uraufgeführt, wurde Lohengrin bei den Osterfestspielen zuletzt 1976 bzw. 1984 inszeniert. Wie nähern wir uns 2022 dieser ‚aus zeitgenössischen Wiederaufgüssen der deutschen Romantik destillierten Geschichte‘ (Abbate/Parker) vom Schwanenritter und dem Mythos vom Gral, die den romantischen Höhepunkt in Wagners Werk bedeutet und gleichzeitig die Wende zu seinen späteren Musikdramen einleitet? Märchenoper mit politischem Akzent? Als Elsa, Tochter des verstorbenen Herzogs von Brabant, von Telramund und seiner Frau Ortrud beschuldigt wird, ihren Bruder getötet zu haben, erscheint ein mysteriöser weißer Ritter auf einem Nachen, der von einem Schwan gezogen wird, und rettet sie unter der Bedingung, dass sie nie nach seinem Namen und seiner Herkunft frage. Elsa bricht ihr Gelübde und stirbt, der vom Gral gesandte Lohengrin verlässt Brabant, Elsas in einen Schwan verwandelter Bruder wird gerettet und als neuer Herzog gefeiert.

Atelier Gespräch:
Cinderella – Märchenstoff mit autobiografischer Färbung

Bild: Cinderella © Anna-Maria Löffelberger/Salzburger Landestheater

In Kooperation mit dem Salzburger Landestheater

7. März 2022, 18.00 Uhr,
Bibliotheksaula
Hofstallgasse 2-4

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit der Cinderella-Darstellerin Laura Incko, dem Dramaturgen Thomas Rufin und dem musikalischen Leiter Gabriel Venzago

Der Cinderella-Stoff legt ein Spannungsfeld von (weiblichem) Selbst und Gesellschaft offen und begegnet uns überall da, wo ein Lebenstraum verfolgt und vereitelt wird. Die britische Komponistin, Pianistin und Geigerin Alma Deutscher erzählt ihre ganz eigene Fassung dieses Konflikts. Cinderella hat einen besonderen Traum, der – autobiografisch motiviert – in die Welt der Kunst führt. Wie in allen Versionen des Märchenstoffs drohen die Ziele am Widerstand der Stiefmutter zu scheitern. Dirigent Zubin Mehta beschreibt Alma Deutscher als „one of the greatest musical talents today“. Bereits mit zwei Jahren fing sie an, Klavier zu spielen und mit drei Jahren Violine. Ihre erste Oper The Sweeper of Dreams komponierte sie im Alter von sieben Jahren. Cinderella ist die zweite Oper und wurde als Kammerversion 2015 in Israel uraufgeführt. Carl Philip von Maldeghem erarbeitet aus Cinderella eine neu komponierte, abendfüllende Fassung, für die der erste Kapellmeister Gabriel Venzago die musikalische Leitung übernimmt.

Siehe auch Atelier Gespräche: Cinderella (Handlungsballett) am Salzburger Landestheater (05. März 2018); La Cenerentola anlässlich der Pfingstfestspiele (2. Juni 2014):
http://www.unitv.org/beitrag.asp?ID=501&Kat=1&SubKat=16

Antje-Tesche Mentzen

Atelier Gespräch:
Antje Tesche-Mentzen – Theater Skulpturen

Bild: Königin der Nacht © Antje Tesche-Mentzen

„Es ist fast unmöglich, das Werk von Antje Tesche-Mentzen irgendwelchen zeitgenössischen Strömungen zuzuweisen. Ihre Arbeiten gleichen nur sich selbst, sie sind unverwechselbar.“ (Peter Stein, Skulpturen zu Werken von Richard Strauss, Bruckmann Verlag, 1989) Die in Kiel geborene Malerin und Bildhauerin Antje Tesche-Mentzen hat eine breit gefächerte künstlerische Ausbildung, die vom Ballettstudium über ein Gesangsstudium an der Musikhochschule München bis hin zur Malerei und Keramik reicht. Seit 1973 hat sie ihre eigene Werkstatt in München und Venedig und seit 1982 erschafft sie lebensgroße Skulpturen aus Keramik und Bronze, für die sie ihre eigene Technik entwickelt hat. Mythische Gestalten wie Orpheus, Daphne und Lilith, große Themen der Weltliteratur, Opernfiguren wie Arabella, Salome und die Königin der Nacht sind ebenso Inspiration für ihre ausdrucksstarken Skulpturen wie ihre vielgestaltige Zusammenarbeit mit dem Komponisten Wilfried Hiller. Das Atelier Gespräch widmet sich ihren Skulpturen zu Theater und Oper aus verschiedenen Schaffensepochen. Antje Tesche-Mentzen zählt zu den bedeutendsten Bildhauerinnen der Gegenwart. Neben internationalen Ausstellungen wurden 2019 ihre Werke bei der Ansbacher Skulpturmeile unter dem Titel „Musik aus Bronze“ gezeigt, 2018 schuf sie für die Musik von Carl Orff Das Rad der Fortuna im Anwesen der Carl-Orff-Stiftung, 2021 stellt sie im Rahmen der Kulturhauptstadt Parma aus, und die Sommer-Konzerte in ihrem Hafendorfer Atelier sind gelebtes Beispiel für die Intensität künstlerischen Zusammenwirkens.


1. „Kunst ist eine Mischung aus Geist und Handwerk“

Antje Tesche-Mentzen bei der Arbeit
Die Künstlerin erklärt den Arbeitsprozess
Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Antje Tesche-Mentzen

2. Erste Bildhauerin bei der Ansbacher Skulpturenmeile

Lilith © Antje Tesche-Mentzen
Zeitlose Figuren, die aus Musik und Literatur schöpfen
Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Antje Tesche-Mentzen


3. Angst vor der Zerbrechlichkeit

Königin der Nacht © Antje Tesche-Mentzen
Große Gestalten der Opernliteratur
Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Antje Tesche-Mentzen

4. Die Macht der Musik

Scriabin, Le divin poème (Acryl, 2013; 0,8x1m)
© Antje Tesche-Mentzen
Musik als wesentliche Inspirationsquelle
Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Antje Tesche-Mentzen

5. Komposition – Literatur – Skulptur

Das Hohe Lied der Liebe (Bronze, 2014; Höhe 2,15m)
© Antje Tesche-Mentzen
Antje Tesche-Mentzen spricht über ihre Zusammenarbeit mit dem Komponisten Wilfried Hiller
Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Antje Tesche-Mentzen

Wintersemester 2021/22

Atelier Gespräch:
Das Floß der Medusa – eine der großen Katastrophen der Menschheit

Bild: Das Floß der Medusa © Chris Rogl/Rosi Presta/Schauspielhaus Salzburg

In Kooperation mit dem Schauspielhaus Salzburg

14.2.2022, 18.00 Uhr
Säulenfoyer, Schauspielhaus Salzburg
Erzabt-Klotz-Straße 22

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit der Moraltheologin Univ.-Prof. Dr. Angelika Walser und Mitwirkenden der Produktion

Das Floß der Medusa spielt auf einen skandalösen Vorfall aus dem Jahr 1816 an, als England die westafrikanische Kolonie Senegal an Frankreich zurückgab. Die französische Regierung entsandte vier Fregatten zum Schutze des überseeischen Besitzes nach Afrika, darunter die Méduse. Als sie auf Grund lief, befahl Kapitän Chaumareys den Bau eines Floßes, weil für die knapp 400 Menschen an Bord zu wenig Boote zur Verfügung standen. Das Floß sollte 150 Menschen aufnehmen und von den Booten an Land gezogen werden. Doch bald wurden die Seile gekappt, das Floß war sich selbst überlassen – es folgten 13 verheerende Tage: Hunger, Meuterei, Totschlag, Kannibalismus, bis am Horizont ein Schiff auftauchte. Théodore Géricaults (1791-1824) Le radeau de la Méduse / Das Floß der Medusa (1819), das heute im Louvre in Paris hängt, wurde zum Inbild einer Katastrophe der Menschheit und Vorbild vieler Bearbeitungen. Der Regisseurin Susi Weber dient der 2017
erschienene Roman Das Floß der Medusa des österreichischen Autors Franzobel als Vorlage ihrer Theaterfassung. Im Atelier Gespräch wird ihre Inszenierung am Schauspielhaus Salzburg im Hinblick auf die ethische und ästhetische Dimension des Stoffs diskutiert.

Atelier Gespräch:
Antje Tesche-Mentzen – Theater Skulpturen

Bild: Königin der Nacht © Antje Tesche-Mentzen

„Es ist fast unmöglich, das Werk von Antje Tesche-Mentzen irgendwelchen zeitgenössischen Strömungen zuzuweisen. Ihre Arbeiten gleichen nur sich selbst, sie sind unverwechselbar.“ (Peter Stein, Skulpturen zu Werken von Richard Strauss, Bruckmann Verlag, 1989) Die in Kiel geborene Malerin und Bildhauerin Antje Tesche-Mentzen hat eine breit gefächerte künstlerische Ausbildung, die vom Ballettstudium über ein Gesangsstudium an der Musikhochschule München bis hin zur Malerei und Keramik reicht. Seit 1973 hat sie ihre eigene Werkstatt in München und Venedig und seit 1982 erschafft sie lebensgroße Skulpturen aus Keramik und Bronze, für die sie ihre eigene Technik entwickelt hat. Mythische Gestalten wie Orpheus, Daphne und Lilith, große Themen der Weltliteratur, Opernfiguren wie Arabella, Salome und die Königin der Nacht sind ebenso Inspiration für ihre ausdrucksstarken Skulpturen wie ihre vielgestaltige Zusammenarbeit mit dem Komponisten Wilfried Hiller. Das Atelier Gespräch widmet sich ihren Skulpturen zu Theater und Oper aus verschiedenen Schaffensepochen. Antje Tesche-Mentzen zählt zu den bedeutendsten Bildhauerinnen der Gegenwart. Neben internationalen Ausstellungen wurden 2019 ihre Werke bei der Ansbacher Skulpturmeile unter dem Titel „Musik aus Bronze“ gezeigt, 2018 schuf sie für die Musik von Carl Orff Das Rad der Fortuna im Anwesen der Carl-Orff-Stiftung, 2021 stellt sie im Rahmen der Kulturhauptstadt Parma aus, und die Sommer-Konzerte in ihrem Hafendorfer Atelier sind gelebtes Beispiel für die Intensität künstlerischen Zusammenwirkens.


1. „Kunst ist eine Mischung aus Geist und Handwerk“

Antje Tesche-Mentzen bei der Arbeit
Die Künstlerin erklärt den Arbeitsprozess
Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Antje Tesche-Mentzen

2. Erste Bildhauerin bei der Ansbacher Skulpturenmeile

Lilith © Antje Tesche-Mentzen
Zeitlose Figuren, die aus Musik und Literatur schöpfen
Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Antje Tesche-Mentzen


3. Angst vor der Zerbrechlichkeit

Königin der Nacht © Antje Tesche-Mentzen
Große Gestalten der Opernliteratur
Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Antje Tesche-Mentzen

4. Die Macht der Musik

Scriabin, Le divin poème (Acryl, 2013; 0,8x1m)
© Antje Tesche-Mentzen
Musik als wesentliche Inspirationsquelle
Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Antje Tesche-Mentzen

5. Komposition – Literatur – Skulptur

Das Hohe Lied der Liebe (Bronze, 2014; Höhe 2,15m)
© Antje Tesche-Mentzen
Antje Tesche-Mentzen spricht über ihre Zusammenarbeit mit dem Komponisten Wilfried Hiller
Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Antje Tesche-Mentzen

Atelier Gespräch:
Artus, Letzte Schlacht – Gründungslegende oder Zukunftsparabel?

Sujetbild: Artus, Letzte Schlacht
Bild: Artus, Letzte Schlacht © Chris Rogl/Rosi Presta, Schauspielhaus Salzburg

In Kooperation mit dem Schauspielhaus Salzburg

8.11.2021, 17.00 Uhr
Säulenfoyer
Schauspielhaus Salzburg,
Erzabt-Klotz-Straße 22

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur und Autor Jérôme Junod, der Bühnenbildnerin Nora Pierer, der Kostümbildnerin Antoaneta Stereva und dem Musiker David Lipp

Atelier Gespräche Aufzeichnung vom UniTV Salzburg

„Es geht nicht mehr (…) Es muss jetzt enden“ – sagt der müde König Artus in Jérôme Junods jüngstem Stück Artus, Letzte Schlacht und erkennt zugleich: „Ich bin ein unmöglicher König“. Herrscher wider Willen, wird er von seiner pragmatischen Gemahlin Guinevere und seinem ruchlosen Seneschall Kay beherrscht, während er selber nichts als den Frieden will. Doch wie lässt sich mit einer rohen Horde blutrünstiger Ritter, einem machtgierigen Bruder und einem wirr faselnden Volk, das sich allzu leicht verführen lässt, eine aufgeklärte Gesellschaft errichten? Der Gral als Zukunftsprojekt geht ebenso ins Leere wie der Ruf nach Veränderung. Junod schält aus Englands Gründungsmythos handfeste Menschen, die herrschen, leiden, siegen und verlieren, um sie wieder in die neblige Vergangenheit zu entlassen. Kein Rat führt aus Krieg und Barbarei, nicht einmal Merlins Zauber. So bleibt dem ratlosen König nur das Gedankengebäude, das er im Grunde ist: die Vision einer besseren Welt, die Angst vor dem vermeintlichen Feind (in Gestalt des Mordred), und der Wille zur geistigen Erneuerung. Gerade weil Artus ein unmöglicher König ist, ist Junods Stück, das weitgehend in Corona-Zeiten entstanden ist, im Kern eine zeitlose Parabel. Bleibt abzuwarten, ob das Unmögliche in seiner eigenen Inszenierung der Uraufführung am
Schauspielhaus Salzburg bloß Einbildung ist, oder doch Eingebung – das Unerreichte oder das Unerreichbare?

Atelier Gespräch:
Macbeth – Musiktheater ohne Liebe?

Sujetbild: Macbeth
Bild: Macbeth © Anna-Maria Löffelberger/Salzburger Landestheater

In Kooperation mit dem Salzburger Landestheater

27.10.2021, 18.00 Uhr,
Bibliotheksaula
Hofstallgasse 2-4

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Bühnenbildner, Regisseur und Autor Alexander Müller-Elmau und der Kostümbildnerin Kirsten Dephoff

Atelier Gespräche Aufzeichnung vom UniTV Salzburg

Guiseppe Verdis Macbeth, basierend auf Shakespeares gleichnamigem Drama (1606), wurde als „l’opera senza amore“ bekannt, nachdem sie 1847 im Teatro della Pergola in Florenz Premiere hatte. Als kürzeste der großen Shakespeare-Tragödien und unmittelbar beeinflusst von den politischen Geschehnissen um den Gunpowder Plot 1605, vereint Macbeth mit aller Intensität die Bluttaten legendärer Herrscher verbunden mit Dämonie und Aberglauben, die Shakespeare Raphael Holinsheds Chronicles (1577) – einer seiner wichtigsten Quellen – entnahm, mit den großen (über-)menschlichen Konflikten der frühmodernen Tragödie. Machtbesessen, mordend, von Schuld und Wahn getrieben und schließlich umnachtet, bot Macbeth Paradestoff für die Opernbühne des 19. Jahrhunderts, wenngleich Verdi entscheidend in die Vorlage eingriff, ein Trinklied, eine ‚Heimat-Hymne‘ und ein ‚Ehekrach-Duett‘ einfügte und den Tyrannen Macbeth den düsteren Mächten des Hexenchors und der Skrupellosigkeit einer furiosen Lady Macbeth aussetzt. Mit Macbeth inszeniert Amélie Niermeyer nach Rigoletto (2014, Salzburger Landestheater) und Otello (2018, Bayerische Staatsoper München) ihre dritte Verdi-Oper. Bereits mit 23 Jahren begann sie ihre Regiekarriere am Residenztheater in München, wurde Oberspielleiterin am
Schauspiel Frankfurt, Generalintendantin am Theater Freiburg und von 2006 bis 2011 am Düsseldorfer Schauspielhaus. Zuletzt feierte sie große Erfolge als Opernregisseurin an der
Bayerischen Staatsoper und der Wiener Staatsoper. Am Salzburger Landestheater war sie zuletzt 2018 mit Paul Hindemiths Cardillac (Atelier Gespräch dazu unter:
http://www.unitv.org/beitrag.asp?ID=786&Kat=1&SubKat=16).


Atelier Gespräch:
Puppets go Digital – verborgenen Schätzen des Marionettentheaters auf der Spur

Bild: Oberon, Ein Sommernachtstraum © Hinrich Horstkotte/Salzburger Marionettentheater

In Kooperation mit dem Salzburger Marionettentheater

11.10.2021, 18.00 Uhr
Foyer des Salzburger Marionettentheaters
Schwarzstraße 24

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem künstlerischen Leiter Philippe Brunner.
Begrüßung durch die Geschäftsführerin Susanne Tiefenbacher und einem Rundgang durch die Ausstellung zum 50-jährigen Jubiläum

Bild: Oberon, Ein Sommernachtstraum © Hinrich Horstkotte/Salzburger Marionettentheater

Atelier Gespräche Aufzeichnung vom UniTV Salzburg

Das Salzburger Marionettentheater – gegründet vom Bildhauer Anton Aicher – hatte 1913 mit Mozarts Bastien und Bastienne seinen ersten öffentlichen Auftritt. Seit nun mehr als 100 Jahren besteht die Tradition des Puppenspiels im Salzburger Marionettentheater und seit 2016 zählt die besondere Spielpraxis zum Immateriellen Kulturerbe Österreichs, ausgezeichnet durch die UNESCO. Laut UNESCO ist das Salzburger Marionettentheater weltweit auch das einzige, das sich Opernproduktionen widmet. Im Sommer 2021 feierte das Theater sein 50-jähriges Bestehen in der Schwarzstraße mit der Wiederaufnahme der damaligen Eröffnungsproduktion Der Barbier von Sevilla und zeigt begleitend im Großen Foyer eine Ausstellung der Figurinen und Kostümentwürfe von Marie-Luise Walek, der Tonmodelle von Josef Magnus und der Bühnenbildmodelle und -skizzen von Günther Schneider-Siemssen. Das Datenbankprojekt CORE – THEATRE | OPERA | FESTIVAL der
Universität Salzburg unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner digitalisiert und kuratiert künstlerische Produktionsmaterialien. Erstmals wird ein Einblick in die verborgenen Schätze des Marionettentheaters gegeben, die durch dieses digitale Forschungsarchiv einem weltweiten Publikum zur Kenntnis gebracht werden und unschätzbare Materialien für die Wissenschaft erschließen.


Atelier Gespräch:
Rhythm of the Americas

In Kooperation mit der Salzburger Kulturvereinigung
Anlässlich der Salzburger Kulturtage: 26.9. – 19.10.2021

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem künstlerischen Leiter der Kulturvereinigung Thomas Heißbauer und dem SIGNUM Saxophon Quartett

Video I: Begrüßung
Video II: Das Programm der Salzburger Kulturtage
Video III: Thomas Heißbauer über Rhythm of the Americas

Das SIGNUM Saxophon Quartett stellt sich vor:

Guerino Bellarosa (Baritonsaxophon), Hayrapet Arakelyan (Altsaxophon), Alan Lužar (Tenorsaxophon), Blaž Kemperle (Sopransaxophon)

Video I: „Reinkarnation der Beatles?“
Video II: Emotion und künstlerische Selbstfindung
Video II: „Das Saxophon ist ein Chamäleon“
Video IV: über Rhythm of the Americas

Atelier Gespräch:
Wunschlos verwunschen – eine soziale Utopie zwischen Extremen

Bild: „Hilfe! Undine geht” © Taschenopernfestival

In Kooperation mit dem 9. Taschenopernfestival – „Hilfe! Undine geht”
29.9.2021, 19.00 Uhr,
Bibliotheksaula, Hofstallgasse 2-4

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur Thierry Bruehl, dem musikalischen Leiter Peter Rundel, der Komponistin Iris ter Schiphorst und der Stimmakrobatin Frauke Aulbert

Atelier Gespräche Aufzeichnung vom UniTV Salzburg

Undine ist nicht von dieser Welt und wie alle fantastischen Mischwesen und Untoten Projektionsgestalt für ideologische und transmediale Umformungen, für Visionen, Utopien und Dystopien. Unter dem Titel „Hilfe! Undine geht“ nimmt sich das Taschenopern Festival 2021 Ingeborg Bachmanns Erzählung „Undine geht“ (aus dem Erzählband Das dreißigste Jahr, 1961) zur Vorlage. Bachmann bezieht sich in ihrem Text auf das romantische Kunstmärchen Undine (1811) des deutschen Autors Friedrich de la Motte Fouqué (1977-1843). Auf Grundlage der beiden Erzählungen entstehen für die neunte Ausgabe von Salzburgs Taschenopernfestival unter der musikalischen Leitung von Peter Rundel und inszeniert von Thierry Bruehl vier Musiktheater-Uraufführungen der Komponist*innen Iris ter Schiphorst, Zeynep Gedizlioğlu, Wolfgang Mitterer und Fabio Nieder. Iris ter Schiphorst befragt die Kontraste in Bachmanns Text und schafft stimmakrobatisch eine neue Sicht auf Undine. Worin liegt die „wirklich große verborgene Idee von der Welt“, die doch nie Teil der Welt sein kann – oder bestenfalls medialer Bruchteil? Wozu tritt Camille in dieses Monodrama zwischen Anklage und Begehren, Reden und Sprachlosigkeit,
(Kunst-)Vollzug und Potenzial? 

Sommersemester 2021

Atelier Gespräch: Anthropozän – Oper im arktischen Eis

Jeni Bern, Paul Whelan, Mark Le Brocq and Anthony Gregory in Anthropocene. Scottish Opera 2019.
Bild © James Glossop

I. Wann hat das Anthropozän begonnen?│ 21. Juni 2021

Der Forschungsleiter am Deutschen Museum München und Direktor des Rachel Carson Center for Environment and Society LMU München Helmuth Trischler gibt einen Überblick zur Anthropozän-Forschung. 

Jennifer France as Ice in Anthropocene.
Scottish Opera 2019. Bild © James Glossop
Video: Sabine Coelsch-Foisner und Helmuth Trischler

II. Teststation Oper – vom Gruselkrimi zum Anthropozän│ 22. Juni 2021

Librettistin und Bestsellerautorin Louise Welsh spricht über ihre Beziehung zur schottischen Erzähltradition, die Lust am Lesen und ihre Begeisterung für Gothic, Crime und Thriller. 


III. Louise Welsh und Stuart MacRae – ein Erfolgsduo zeitgenössischen Opernschaffens │23. Juni 2021

Eigentlich war es ein Zufall, dass Opernfan Louise Welsh und der Komponist Stuart MacRae einander begegneten. Wie daraus eine Erfolgsgeschichte mit fantastischen Zügen an der Scottish Opera wurde, erzählt Louise Welsh. 

Sarah Champion, Stephen Gadd, Jeni Bern und Mark Le Brocq in Anthropocene.
Scottish Opera 2019. Bild © James Glossop

IV. Stimme des ewigen Eises │ 24. Juni 2021

Stellen Sie sich vor, ein Mensch überlebt Jahrtausende eingefroren in Eis, taut auf und singt. Louise Welsh spricht über dramaturgische Highlights von Matthew Richardsons Inszenierung und Samal Blaks Ausstattung von Anthropocene an der Scottish Opera (Uraufführung: 24. Jänner 2019).

Jennifer France as Ice in Anthropocene.
Scottish Opera 2019. Bild © James Glossop

Atelier Gespräch: Anna Karenina – Leidenschaft an der Grenze

Bild: Anna Karenina © Anna-Maria Löffelberger/Salzburger Landestheater

Anna Karenina (1877/78) zählt zu Tolstois bedeutendsten Werken und geht neben Themen wie Ehebruch, Familienleben, Liebesglück und Suizid auch
auf Russlands politischen und sozialen Wandel im 19. Jahrhundert ein. Das Team um Reginaldo Oliveira entwickelt aus dem äußerst komplexen und vielschichtigen Roman eine tänzerische Interpretation des tragischen Schicksals der titelgebenden Figur im Netz gesellschaftlicher Zwänge und Erwartungen. Im Vorfeld der Premiere am 23. Mai 2021 spricht Sabine Coelsch-Foisner mit dem Ballettdirektor und Choreografen Reginaldo Oliveira und Mitgliedern
des Ensembles: Harriet Mills (Anna Karenina), Flavio Salamanka (Karenin) und Klevis Neza (Wronski), Ariane Rindle (Ballett Company Management, Salzburger Landestheater), der Dramaturgin Maren Zimmermann, dem Slawisten Heinrich Pfandl, Universität Graz (Impulsreferat), dem Bühnenbildner Sebastian Hannak und der Kostümbildnerin Judith Adam.


I. Tolstois Anna Karenina │ 17. Mai 2021


II. Vom Roman zum Handlungsballett │ 18. Mai 2021

Maren Zimmermann und Ariane Rindle sprechen über Genese und Dramaturgie des Handlungsballetts.

Video: Sabine Coelsch-Foisner, Maren Zimmermann und Ariane Rindle

III. Getanzte Innensicht der Figuren│ 19. Mai 2021

Video I:
Ballettdirektor Reginaldo Oliveira Über Choreographie und Figurenkonzept; Harriet Mills, Flavio Slamanka und Klevis Neza erläutern ihre Rollen 

Video II:
Tänzerische Erläuterungen im Probensaal des Salzburger Landestheaters: Harriet Mills und Klevis Neza tanzen die erste innige Begegnung zwischen Anna Karenina und Wronski

Video III:
Zuneigung und Distanz vermitteln Flavio Slamanka und Harriet Mills in der Szene, als Karenin seine Frau vom Bahnhof abholt


IV. Opulenz und Transparenz │ 20. Mai 2021

Kostümentwurf © Judith Adam

Video I:
Judith Adam entschlüsselt
Tolstois Figuren aus der Sicht der Kostümbildnerin

Video II:
Judith Adam erläutert ihr
Baukastensystem mit Materialien, Schnitten, Farben und Effekten.


Atelier Gespräch: aspekteFESTIVAL 2021: Neue Musik schafft Neues in Lockdown-Zeiten

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem künstlerischen Leiter des aspekteFESTIVALS Ludwig Nussbichler, dem Komponisten Johannes Maria Staud, der Rektorin der Universität Mozarteum Elisabeth Gutjahr und dem Kurator Claus Friede.


Atelier Gespräch: Der Rattenfänger von Hameln trifft auf japanisches Noh-Spiel 

Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Alexander Polzin zur Produktion Sorrowful Maiden, Sinister Piper,  92ND STREET Y (New York, 7. März 2020)

I. Toshio Hosokawas Futari Shizuka und George Benjamins Into the Little Hill │ 8. Februar 2021

© Alexander Polzin, Sorrowful Maiden, Sinister Piper, 92ND STREET Y (New York, 7. März 2020)

II. Die Simulation von Zeit │ 9. Februar 2021


III. Interkulturelles Theater: Inspiration, Neugier und Sachzwänge │ 10. Februar 2021

Alexander Polzin erklärt, welche Bedeutung Masken für ihn haben und worin die Schnittstellen zwischen westlicher Porträtmalerei, Noh-Masken und Bunraku Puppen liegen.

IV. Wie funktionieren Bunraku(inspirierte) Puppen │ 11. Februar 2021

So funktionieren die Bunraku-inspirierten Puppen; TänzerInnen fügen eine weitere Kommentarebene
hinzu.

Sommersemester 2010

Atelier Gespräch: Christian Meier – Athen und seine Tragödie

28. Juni 2010, 19.00, Atelier

Begrüßung: Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner
Vorstellung: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Petersmann
Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Christian Meier: „Athen und seine Tragödie“


Atelier Gespräch: Samson Kambalu – Jive Talker

16. Juni 2010, 19.00, Atelier

Einleitung und Gespräch: Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner
Lesung aus Jive Talker (in englischer Sprache): Samson Kambalu


Atelier Gespräch: Getanzte Kostüme – Mozarts Idomeneo-Chaconne

7. Juni 2010,  19.00, Theater in der Druckerei

Begrüßung: Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner

In Gespräch & Aktion:
Dorothea Nicolai  (Kostümbildnerin)
Rainer Krenstetter (Tänzer)
Univ.-Prof. Dr. Claudia Jeschke (Choreographin)


What We Say and What We Don’t: Playwriting and the Many Faces of Dialogue

Theatre Workshop with playwright Aoise Stratford (Cornell University, Ithaca, NY)

11. Mai 2010, 13.00, Atelier

Organisation:
Dr. Markus Oppolzer (Universität Salzburg, Fachbereich Anglistik und Amerikanistik)
Univ.-Prof. Christoph Lepschy (Universität Mozarteum, Abteilung Schauspiel und Regie)
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner (Universität Salzburg, Fachbereich Anglistik und Amerikanistik)


Einführungsworkshop: Die Passion des Jonathan Wade

10. Mai 2010,  14.30, Atelier

Begrüßung: Dr. Carl Philip von Maldeghem (Intendant des Landestheaters)
Univ.-Prof. Dr. Ralph Poole: „‚all the passion in me to fight for peace‘: Ein Yankee als Märtyrer des Herzens“
Dr. Bernd Feuchtner (Chefdramaturg, Landestheater): Zur Inszenierung der Oper
Gespräch mit Marie-Luise Strandt (Kostüme)
Moderation: Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner
Klavierprobe im Landestheater


Frank Günther: Shakespeare übersetzen – Wahnsinn als Methode

12. April 2010, 19.00, Theater in der Druckerei

Begrüßung:
Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger (Rektor der Paris-Lodron-Universität Salzburg) und Univ.-Prof. Reinhart von Gutzeit (Rektor der Universität Mozarteum)
Vorstellung: Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner
Vortrag: Frank Günther, „Shakespeare übersetzen: Wahnsinn als Methode“

Mitwirkende:
Laute: Hans Brüderl
Sopran: Ulrike Hofbauer
Schauspiel: Manja Haueis, Marcus Hering,
Paul Schaeffer und Bettina Wiehler


Franz Kafka: Der Prozess

Interdisziplinärer Workshop zur Aufführung

12. März 2010, Atelier

Begrüßung: Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner
Robert Pienz, Leiter des Schauspielhauses
Univ.-Prof. Dr. Herwig Gottwald (Univ. Salzburg): „Kafkas Der Proceß: eine kurze Einführung in das Werk“

Thierry Brühl (Regisseur, Berlin): „Kafka wider die Zeit – die fehlende Chronologie als Ausgangspunkt einer szenischen Konzeption“

Angela Pichler (Dramaturgie) und Barbara Hörtnagl (Textfassung der Aufführung) im Gespräch mit Mag. Eva Spambalg-Berend


Von Hoffmannsthals Jedermann zu Michael Frayns Afterlife/Reinhardt

Einführungsvortrag zu Hugo von Hoffmannsthal

13. November 2009, Probebühne

Univ.-Prof. Dr. Ulrike Tanzer: „From Salzburg to London and Back“
Michael Raab (Übersetzer)
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Autor Michael Frayn

Wintersemester 2010/11

Atelier Gespräch: Thomas Oberender – Leben auf Probe

17. Jänner 2011, 19.00

Lesung: Dr. Thomas Oberender

Moderation und Gespräch im Hinblick auf das Festspielprogramm 2011: Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner 


Atelier Gespräch: Der ungeschönte Blick

13. Dezember 2010, 19.00

Begrüßung: Univ.-Prof. Christoph Lepschy
Gebhard Hölzl im Gespräch mit Ulrich Seidl


Atelier Gespräch: Opera Goes Popular

6. Dezember 2010, 19.00, Atelier

Vortrag (in englischer Sprache): Simon Rees, Welsh National Opera
Moderation und Gespräch: Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner


Fireside Reading: Simon Rees – Animals, Beasts & Creatures

7. Dezember 2010, 19.00, Schloss Leopoldskron

Lesung in deutscher und englischer Sprache: Simon Rees, Wolfgang Görtschacher

Deutsche Übersetzungen: Univ.-Ass. Dr. Wolfgang Görtschacher & Mag. Andreas Schachermayer


Atelier Gespräch: Lessings Nathan der Weise

Workshop zur aktuellen Aufführung am Landestheater

8. November 2010, 19.00, Atelier

Einführungsvortrag: Univ.-Prof. Dr. Herwig Gottwald
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Heiko Voss (Dramaturg, Salzburger Landestheater) und Sebastian Fischer (Schauspieler, Salzburger Landestheater)


Atelier Gespräch: Musikalische Begegnungen – im Gespräch mit Ivor Bolton

13. Oktober 2010, 19.00 Uhr

Begrüßung:
Univ.-Prof. Reinhart von Gutzeit, Rektor der Universität Mozarteum
Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger, Rektor der Paris-Lodron-Universität Salzburg

Univ.-Prof. Dr. Thomas Hochradner und Univ.-Prof. Dr. Michaela Schwarzbauer im Gespräch mit Ivor Bolton

Musik: Mozarteum Quartett
Markus Tomasi, Violine
Géza Rhomberg, Violine
Milan Radic, Viola
Marcus Pouget, Violoncello
Ivor Bolton, Klavier


Atelier Gespräch: Tennessee Williams

Einführungsworkshop zu den aktuellen Aufführungen Endstation Sehnsucht (Schauspielhaus), Die Glasmenagerie (Landestheater)

7. Oktober 2010, 16.30-18.30, Atelier

Einführungsvortrag: Univ.-Prof. Dr. Ilka Saal, Erfurt
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch zu den aktuellen Salzburger Inszenierungen mit Felix Breyer (Dramaturg, Salzburger Landestheater) und Rudolf Frey (Regisseur, Schauspielhaus Salzburg)

Sommersemester 2011

Atelier Gespräch: Blitzgeschichten – „Angelus Domini nuntiavit Mariae“

Interdisziplinärer Workshop zum Taschenopernfestival 2011

21. Juli 2011, 19.00, Atelier im KunstQuartier (Bergstraße 12a)

Begrüßung: Univ. Prof. Dr. Heinrich Schmidinger, Rektor der Universität Salzburg

Impulsreferate und Diskussion:
Thierry Bruehl, Regisseur, Klang21
Hans-Peter Jahn, Redakteur des SWR,
Komponist und Regisseur bei den Taschenopern 2011
Ass.-Prof. Dr. Alexander Keul, Meteorologe und Psychologe
Univ. Prof. Dr. Katja Sporn, Klassische Archäologin

Weitere Gesprächspartner:
Die KomponistInnen Michael Beil, Hüseyin Evirgen, Brigitta Muntendorf, Silvia Rosani, Reinhold Schinwald, Lisa Streich 
Juan García Rodríguez, Dirigent und musikalischer Leiter der Taschenopern 2011.

Moderation:
Univ. Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner


Atelier Gespräch: Das fotografische Lebenswerk von Gerti Deutsch – eine Neuentdeckung für Österreich

Workshop anlässlich der Ausstellungseröffnung im Fotohof

21. Juni 2011, 16.30
Atelier im KunstQuartier
Bergstraße 12a

Begrüßung: Univ. Prof. Dr. Heinrich Schmidinger, Rektor der Universität Salzburg

Im Gespräch: 
Univ. Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner, Salzburg
Univ. Prof. Dr. Amanda Hopkinson, University of East Anglia, Norwich
Nicolette Roeske, München
Dr. Kurt Kaindl, Galerie Fotohof, Salzburg

20.00: Eröffnung der Ausstellung und Präsentation des Bildbands


Atelier Gespräch: Marie-Thérèse Kerschbaumer – Poetik des Widerstands

6. Juni 2011, 16.30,
Atelier im KunstQuartier
Bergstraße 12a

Im Gespräch mit Dr. Marie-Thérèse Kerschbaumer:
Univ.-Prof. Dr. Anne Betten (Germanistische Linguistin) und

Mag. Martina Wörgötter (Stipendiatin der Österr. Akademie der Wissenschaften)

Lesung: Dr. Marie-Thérèse Kerschbaumer


Atelier Gespräch: Ferdinand Raimund – Der Bauer als Millionär

30. Mai 2011, 19.00
Atelier im KunstQuartier
Bergstraße 12a

Univ. Prof. Dr. Ulrike Tanzer: „Inszenierungen des Glücks bei Raimund“
PD Dr. Marion Linhart, Bayreuth: „‚Auf dem vorderen Fluggang schwebt ein Genius nieder mit einem glänzenden Brillantstern auf dem Haupte‘: 
Raimunds Zaubermärchen im Kontext der szenischen Konventionen des frühen 19. Jahrhunderts“

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur Robert Pienz und den Schauspielern Elke Hartmann und Maximilian Pfnür, Schauspielhaus Salzburg.


Atelier Gespräch: Antonio Vivaldi: Farnace

11. Mai 2011, 16.30
Atelier im KunstQuartier
Bergstraße 12a

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Petersmann: Farnace. Dramma per musica im Schnittpunkt von antiker Referenzkultur und Gegenwart des 18. Jahrhunderts. Eine Einführung in das Libretto.

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Rudolf Frey, Regie, und Christian Curnyn, musikalische Leitung der Inszenierung von Farnace am Salzburger Landestheater.


Atelier Gespräch: Faszination Sound of Music

9. Mai 2011, 19.00
Schloss Leopoldskron

Begrüßung: Edward Mortimer (Senior Vice President and Chief Program Officer, Salzburg Global Seminar)

Im Gespräch:

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner (Literaturwissenschaftlerin und Kulturtheoretikerin) Andreas Gergen (designierter Operndirektor Salzburger Landestheater)
Dr. Carl Philip von Maldeghem (Intendant und Schauspieldirektor Salzburger Landestheater)
Univ.-Prof. Dr. Ingrid Paus-Hasebrink (Kommunikationswissenschaftlerin)
Georg Steinitz (Local Assistant Director bei den Filmaufnahmen zu The Sound of Music)

„‚Wonder Nannies‘ und die Ästhetik der Romanze in Sound of Music“

Vortrag von Univ.-Prof. Sabine Coelsch-Foisner im Rahmen der Ringvorlesung “The Sound of Music“ – Interkulturelle Phänomene der Populärkultur.


Atelier Gespräch: Die Kunst der Vergegenwärtigung
Irene M. Andeßner / Maria Andeßner

4. April 2011, 19.00
Theater in der Druckerei
KunstQuartier

Anlässlich der Verleihung der Maria Andeßner-Stipendien der Universität Salzburg wurde im Rahmen des Atelier Gesprächs zwischen Sabine Coelsch-Foisner und der Performance-Künstlerin Irene Andeßner am 4. April 2011 das fotographische Rollenportrait „Maria Andeßner“ enthüllt. Maria Andeßner wurde 1833 in Eberschwang, OÖ geboren, übersiedelte dann nach Salzburg und unternahm nach dem Tod ihrer Eltern Reisen in alle Kontinente. Sie leistete damit Pionierarbeit für die Emanzipation der Frau von den fest geschriebenen weiblichen Rollenbildern des 19. Jahrhunderts.


Das Projekt wurde gemeinsam von gendup und dem Programmbereich Kunst und Ästhetik entwickelt und dank einer Reihe von Sponsoren realisiert. An 40 prominenten Orten in Salzburg wurden für zwei Wochen Schaukästen mit dem Rollenportrait errichtet, u.a. vor dem Landestheater gegenüber von Maria Andeßners Wohnhaus in der Schwarzstr. 15.


Atelier Gespräch: Kiss Me, Kate – Szenen einer Ehe

Workshop zur aktuellen Aufführung am Landestheater

28. März 2011, 16.30
Atelier im KunstQuartier

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner: „Wer fürchtet sich vor Kate?“
Dr. Bernd Feuchtner (Landestheater): „Shakespeare im Musical“

Gespräch mit Mitwirkenden der Aufführung:

Andreas Gergen, Regie
Stephan Prattes, Bühnenbild
Dr. Bernd Feuchtner, Dramaturgie

Im Anschluss Besuch der Probe im Landestheater 


Atelier Gespräch: Die großen 4 der Salzburg Biennale. Michael Gielen – 
Friedrich Cerha – Dieter Schnebel – Thomas Kessler

4.-25. März 2011, Atelier im KunstQuartier, Bergstraße 12

Im Rahmen der Biennale 2011 wurden in vier Atelier Gesprächen die vier Komponisten und Dirigenten der Zoom-Reihe vorgestellt. Klangliche Eigenheiten und Besonderheiten der aufgeführten Werke wurden dabei ebenso erörtert wie der Werdegang der „großen 4“, Stationen in ihrem Schaffen, ihre Gedanken zur Musik und zum Leben eines Komponisten. Musikalische Kostproben mit renommierten Ensembles luden ein, 
sich den Klangwelten neuer Musik zu öffnen.

Michael Gielen (4. März 2011)

Begrüßung: Univ.-Prof. Reinhart von Gutzeit, Rektor der Universität Mozarteum
Einleitende Worte: Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner, Programmleitung Atelier Gespräche
Dr. Julia Spinola im Gespräch mit Michael Gielen
Ausschnitte aus Werken Michael Gielens
Ausführende: Pellegrini Quartett (Antonio Pellegrini, Thomas Hofer, Fabio Marano, Helmut Menzler)

Friedrich Cerha (11. März 2011)

Begrüßung: Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger, Rektor der Paris-Lodron Universität Salzburg und
Mag. David Brenner, Landeshauptmann-Stellvertreter
Hannes Eichmann im Gespräch mit Friedrich Cerha
Ausschnitte aus Werken Friedrich Cerhas
Ausführende: Stadler-Quartett (Frank Stadler, Izso Bajusz, Predrag Katanic, Peter Sigl)

Dieter Schnebel (18. März 2011)

Begrüßung: Univ.-Prof. Dr. Michaela Schwarzbauer
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Rathert im Gespräch mit Dieter Schnebel

Ausschnitte aus Werken Dieter Schnebels und aus dem Film
Dieter Schnebel: „Maulwerke“ (1968/74) Videoversion 2010, mit dem Ensemble „Die Maulwerker“, Regie: Susanne Elgeti. Akustische Konzeption: Martin Supper

Thomas Kessler (25. März 2011)

Begrüßung: Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Renger im Gespräch mit Thomas Kessler
Ausschnitte aus Werken Thomas Kesslers

Slam Poet Saul Williams im Gespräch mit Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner


Atelier Gespräch: Neue Welten – Fremde Welten

Interdisziplinärer Workshop zur aktuellen Ausstellung Brave New World im MdM RUPERTINUM

23. März 2011, 18.30
MdM RUPERTINUM

Dr. Margit Zuckriegl, Kuratorin der Ausstellung und Leiterin der Österreichischen Fotogalerie, MdM SALZBURG
Dr. Sarah Herbe, Literaturwissenschaftlerin
Dr. Andreas Tribsch, Botaniker
Dieter Huber, Künstler
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner: Einführung und Moderation